Hohe Glas- und Kristallvasen als dominante Dekoration des Interieurs
Hinzugefügt 10.12.2025 10:34.57
Eine hohe Vase ist nicht nur ein Gefäß für Blumen. Sie ist ein Solitär, ein Ausdruckselement, ein Zeichen von Eleganz und ein kulturelles Symbol. Von modernen Innenräumen bis hin zu historischen Residenzen – Glas- und geschliffene Vasen begleiten die menschliche Umgebung seit Jahrtausenden. Als Dekoration, als Geschenke, als Teil des Alltags und des festlichen Lebens.

Von der Antike bis heute: Wann wurden Vasen zum ersten Mal verwendet?
Die ersten Vasen entstanden bereits im alten Mesopotamien, Ägypten und China – ursprünglich rein aus praktischen Gründen. Sie dienten zur Aufbewahrung von Wasser, Ölen, Wein oder Duftessenzen. Bald jedoch überschritten sie die Grenze des Gebrauchsgegenstands und wurden zum Träger von Schönheit, Symbolik und sozialem Status.
Im antiken Griechenland waren Vasen oft mit Szenen aus der Mythologie und dem Alltag bemalt. Im Römischen Reich tauchten die ersten in Formen geblasenen Glasvasen auf. Im Mittelalter traten Vasen in den Hintergrund, um mit Beginn der Renaissance wieder zurückzukehren – diesmal als luxuriöse Dekorationsgegenstände der Aristokratie.
Die Geschichte der geschliffenen tschechischen Vasen
Eine geschliffene Vase entsteht anders als gewöhnliches Gebrauchsglas. Alles beginnt mit glühendem Glas, das auf eine Glasbläserpfeife aufgesaugt und in eine Form geblasen wird, wo es seine Grundform erhält. Diese muss dann langsam und kontrolliert abgekühlt werden, damit keine inneren Spannungen im Glas entstehen.
Auf die glatte Oberfläche der abgekühlten Vase wird anschließend von Hand ein Dekor aufgetragen – jede Linie, jedes Motiv wird zuvor sorgfältig entworfen. Erst dann kommt das eigentliche Handschleifen zum Einsatz, bei dem das Muster mit Schleifscheiben nach und nach in das Glas geritzt wird. Jeder Einschnitt hat eine genau festgelegte Position, Tiefe und Richtung. Gerade diese Phase entscheidet über den endgültigen Charakter der gesamten Vase.

Dank der Handarbeit gleicht keine geschliffene Vase der anderen. Jedes Stück trägt die feinen Spuren der Hand des Handwerkers, seiner Erfahrung, seiner Konzentration und seines Gespürs für Details.
Ein typisches Merkmal des tschechischen Kristalls ist die Art und Weise, wie er mit Licht arbeitet. Sobald die Vase ins Tageslicht oder unter künstliche Beleuchtung kommt, beginnt sie, das Licht auf natürliche Weise zu brechen und in den Raum zu reflektieren.
Auch deshalb werden geschliffene tschechische Vasen seit Generationen als wertvolles Einrichtungselement und als würdiges Geschenk für besondere Anlässe geschätzt.
Tschechisches Kristallglas als diplomatisches Geschenk
Tschechische Kristallvasen nehmen weltweit eine Sonderstellung ein. Seit dem 18. Jahrhundert gehört tschechisches Glas zur absoluten Weltspitze, und eine geschliffene Vase aus tschechischem Kristallglas gilt bis heute als eines der repräsentativsten Geschenke überhaupt.
Wem schenkt sie der tschechische Präsident?
Tschechische Präsidenten verwenden Kristallvasen immer wieder als offizielle diplomatische Geschenke für ausländische Staatsoberhäupter, Monarchien und bedeutende Persönlichkeiten. Sie kommen bei Staatsbesuchen, Gipfeltreffen und Jahresversammlungen zum Einsatz.
War die Vase schon immer ein ikonisches Geschenk?
Ja – und das zu Recht. Die Vase war schon immer ein Geschenk mit Bedeutung. Sie steht nicht nur für Schönheit, sondern auch für Gastfreundschaft, Wohlstand, Respekt und Langlebigkeit. Bereits in der Antike waren Vasen ein gängiges Hochzeitsgeschenk. In Japan gehört die Vase bis heute zu den traditionellen Geschenken, die Respekt ausdrücken.
Das gilt auch heute noch: Eine hochwertige hohe Kristallvase gehört zu den Geschenken, die man nicht „für eine Weile", sondern für das ganze Leben verschenkt. Sie altert nicht, kommt nicht aus der Mode und trägt Erinnerungen in sich.
Warum wirkt gerade eine hohe Vase so stark im Innenraum?
Vielleicht liegt es an der Vertikalen. Eine hohe Vase lenkt den Blick nach oben. Sie gibt dem Raum Rhythmus. Sie kann gleichzeitig ruhig und ausdrucksstark sein.
Vasen sind nicht nur etwas Festliches. Sie gehören zum Alltag. Auf den Tisch, auf die Fensterbank, ans Fenster, in den Flur. Sie müssen nicht mit Blumensträußen vom Floristen gefüllt sein. Manchmal reicht ein Zweig, getrocknetes Gras oder einfach nur das Licht, das durch das Glas scheint.
In einer leeren Ecke bildet sie einen Blickfang, zu dem der Blick immer wieder zurückkehrt. Im Eingangsbereich vermitteln sie den ersten Eindruck. Im Wohnbereich bilden sie einen Kontrapunkt zu den Möbeln. Und manchmal reicht es, wenn sie ganz allein stehen – ohne Blumen, ohne Zweige, ohne Dekoration. Nur Licht und Glas.
Und genau darin liegt ihre Schönheit. Sie sind nicht von Anlässen abhängig. Sie leben mit dem Interieur.


